Der Verein zum Erhalt der Johanniskirche lud die bekannte Kabarettistin Uschi Flacke ein und ihr Programm „Mordsweiber“ wurde ein voller Erfolg!
Die Ruine der Johanniskirche bot eine beeindruckende Kulisse für ihren Auftritt. Etwa 100 Zuschauer waren begeistert. Noch lange nach Einbruch der Dunkelheit blieben die Besucher bei Kerzenschein und genossen den lauen Sommerabend bei anregenden Gesprächen. Die Mitglieder des Vereins hatten für Getränke und Snacks gesorgt.
Bis zum Schluss der Veranstaltung hatten die Organisatoren gezittert, dass der angekündigte Regen nicht früher kommen möge als bis auch die Aufräumarbeiten erledigt sein würden. Schließlich hat die alte Ruine in der Urselbachstraße kein Dach. Und das Wetter hielt. Uschi Flacke kam und vereinnahmte ihr Publikum vom ersten Augenblick an. Dabei stellt sie ihre „Mordsweiber“ (so der Programmtitel) quasi ganz nebenbei vor, von ihrer Berliner Freundin, die ihr Privatleben neu organisieren will über bayrische und osteuropäische Frauengestalten bis hin zu ihrer Kölner Tante Lucy. Sie lässt sie in ihrem jeweiligen Dialekt vor unserem geistigen Auge erscheinen, mal im klassischen Kabarettstil, politisch, frech und ironisch, dann aber auch sehr zart und poetisch, wenn sie ihr Publikum auffordert: „Vergesst nicht Goethes Christiane!“ Uschi Flackes Programm ist streckenweise eine Zeitreise von den Nachkriegsjahren („Das ist das Wirtschaftswunder“) bis zur hohen Zeit der Emanzipation und der Forderung „Neue Männer braucht das Land“. Hier schiebt sie allerdings auch gleich die Frage nach: “Was machen wir mit den alten?“.
Neben einem nachdenklichen Lied über eine Mutter, die sich den Fragen ihres Kindes stellen muss („Was ist Liebe? Können Träume fliegen?“) präsentiert sie eine Frau, die so oberflächlich ist, wie das Vorurteil nur sein kann („den Sommerhut setz’ ich auf, ist doch klar, denn dafür ist der Kopf doch da!“). Ihre Lieder untermalt Uschi Flacke gekonnt mit dem Akkordeon, mit der Gitarre und auch einmal mit der Geige.
Das Publikum war hellauf begeistert, bekam zwei Zugaben und dankte es der Künstlerin mit lang anhaltendem Applaus.
